2. Beispiel: Engpässe ermitteln
Der Hintergrund: Die Auslastung eines
Gießereibetriebes
war gut, jetzt aber drängten die Kunden auf niedrigere
Preise bei höheren Anforderungen. Dem drohenden Auftragsrückgang
wollte das Unternehmen mit Preissenkungen entgegenwirken.
Nun blieb der Gießerei aber zu wenig Gewinn, so dass
die Preise wieder angehoben werden sollten. Nun versuchte
man über Jahre hinweg, mit viel Aufwand in Fertigung
und
Vertrieb die Teile neu zu kalkulieren
- und die erhöhten
Preise beim Kunden auch durchzusetzen. Die neue strategische
Ausrichtung hatte sich jedoch bald überlebt: Eine Studie
eines Marktforschungsinstitutes ergab, dass die Preise der
Gießerei nicht unter den gängigen Marktpreisen
lagen.
Die Grundfragen: Welche Kapazität hätte die Gießerei
bei (angenommener) optimaler Produktivität mit der bestehenden
Mannschaft und technischen Ausrüstung?
In welchen Bereichen könnten Investitionen in Personal,
Maschinen oder Material die Produktivität erhöhen
und die Gießerei rentabler machen?
Die Vorgehensweise: Gemeinsam mit dem
Kunden haben wir eine Prozessmodellierung und eine Darstellung
des Prozessablaufes
erarbeitet. Dabei wurde die theoretisch erreichbare Produktivität
ermittelt. Dann wurden Teammeetings zusammen mit Fertigung,
Vertrieb und Geschäftsführung veranstaltet, um
anhand des entwickelten Modells Engpässe aufzuzeigen
und Schlüsselfaktoren zu ermitteln.
Das Ergebnis: Die Kapazität eines einzelnen Prozessschrittes,
der Wärmebehandlung, hatte entscheidenden Einfluss auf
den theoretisch möglichen Gesamtdurchsatz des Betriebes.
Dieses Ergebnis kam für alle Mitarbeiter der Gießerei
völlig unerwartet. Somit war der Weg frei für eine
sinnvolle Investition, die die Produktivität des Betriebes
entscheidend erhöhen konnte.
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